Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept
Das Karamellmalz war frei nach der braumagazin-Methode hergestellt worden. Nach dem Abdarren wurde bei ca. 160°C bis zu einer sichtbaren Bräunung karamellisiert.Der Karamellsirup war ebenfalls selbst hergestellt. Hierzu wurde 1 kg Haushaltszucker mit 50 g Malzextraktpulver und Wasser gemischt und bis auf 125°C karamellisiert. Der Sirup hatte dann schon eine sehr dunkle, fast schwarze Farbe.
Die Koriandersamen wurden kurz vor der Zugabe im Mörser gründlich zerstoßen.
Die Gärung startete bei moderaten 21°C Raumtemperatur. Im Hochkräusenstadium legte diese jedoch richtig los und der Gäreimer erwärmte sich unkontrolliert auf geschätzte 30°C (man konnte deutlich einen Temperaturunterschied zwischen dem Metalldeckel und dem Topf spüren). Hierdurch wurden starke Esteraromen gebildet, die sich jedoch nach einiger Lagerungszeit besser einbinden sollten. Die Hefe geht hierbei tendenziell mehr in die Pflaumen- als in die Bubblegumrichtung.
Nach einem Monat Reifezeit schmeckt das Bier noch sehr sprittig. Wenn der erste Schnapsatem jedoch verflogen ist, bleibt ein sehr interessanter Geschmack, der sich sicherlich in den nächsten Monaten noch abrunden wird.
Update nach 10 Monaten:
Die Gärtemperatur scheint außerordentlich wichtig zu sein. Da diese bei meinem Versuch leider deutlich zu hoch war, ist der Geruch und Geschmack wohl aufgrund ausufernder Ester kürzlich als "Spüli" bezeichnet worden.
Daher sollte die Gärung nicht über 23°C steigen.
Einen Teil der Charge habe ich mit Brettanomyces nachreifen lassen. Da dort die Ester teilweise abgebaut wurden, ist hier ein deutlich runderes und vielschichtigeres Bier entstanden.